Hypothek aufnehmen auf abbezahltes Haus

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Befragt man die meisten Hausbesitzer, warum sie sich für ein eigenen Haus entschieden haben und nicht ihr Leben lang zur Miete wohnen wollten, bekommt man unterschiedliche Antworten. Eine besonders typische darunter ist, dass das Haus als Altersruhesitz gedacht ist und, um im Alter nicht noch Miete zahlen zu müssen. Grundsätzlich stellt das eigene Haus einen Vermögenswert dar, ähnlich wie eine Geldanlage. Eine Hypothek aufnehmen auf sein abbezahltes Haus ist möglich, aber hierzulande ein noch relativ wenig bekanntes Modell der Geldbeschaffung.

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Die Umkehrhypothek – eine Hypothek aufnehmen auf ein abbezahltes Haus

Hausbesitzer haben nicht nur die Last, ihre Hypothek abzuzahlen, daran ändert auch eine andere Namensgebung nicht, weil es mittlerweile Grundschulden heißt. Hauseigentümer müssen ebenfalls dafür sorgen, dass das Gebäude samt Grundstück stets in einem guten Zustand ist. Wofür bei einer Mietwohnung der Vermieter zuständig ist, kommt bei einem Haus der Eigentümer auf. Dach, Heizung und Fenster sind die anstehenden Investitionen, wenn eine Reihe an Jahren vergangen sind. Für solche aufwändigen Arbeiten wird meistens wieder ein neuer Kredit benötigt, wenn man nicht Monat für Monat Rücklagen bilden konnte.

Eine Bank wird dem Eigentümer des Hauses, der seinen Kredit für das Haus ganz oder größtenteils abbezahlt hat, in den meisten Fällen wieder einen neuen Kredit zur Verfügung stellen. Vor allem, wenn er dafür eine neue Heizung oder etwas anderes an seinem Haus erneuern möchte, sind Banken bereits, einen Kredit zu vergeben. Hierbei handelt es sich um wohnwirtschaftliche Zwecke und das Haus wird durch eine Erneuerung aufgewertet. Beträgt das neu beantragte Darlehen zu diesem Zweck sogar mehr als 50.000 €, sind die Banken gerne bereit, ein Angebot zu machen.

Benötigt man als Hauseigentümer jedoch Geld für nicht-wohnwirtschaftliche Zwecke, kann die Bereitschaft der Banken weniger hoch sein. Hauseigentümer, die einen höheren Kredit aufnehmen wollen, um damit einen Luxusurlaub zu buchen, ein Auto zu kaufen oder eine sonstige Investition zu tätigen, werden nicht so einfach zu Geld kommen. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, wenn das Haus von allen Belastungen befreit ist.

Hypothek aufnehmen auf abbezahltes Haus – wie hoch lässt sich ein Haus beleihen?

Wie immer, wenn man einen Kredit aufnehmen möchte, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört auf jeden Fall das persönliche Budget, das sich aus Einnahmen und Ausgaben ergibt. Solange man im Berufsleben steht und einen gesicherten, gut bezahlten Job vorweisen kann, dürfte der Kredit angesichts der Sicherheit einer Grundschuld kein Problem sein.
Ist der Hauseigentümer bereits Rentner, könnte es mit der Kreditzusage etwas schwieriger werden. Im Gegensatz zu einem Antragsteller, der kein eigenes Haus besitzt, ist der Status Rentner möglicherweise jedoch eine Sicherheit. Er kann nicht mehr arbeitslos werden, die monatliche Rente kommt sicher und eine Hypothek als Vorbelastung ist ja nicht mehr vorhanden.

Nun kommen Begriffe wie Beleihungswert und Beleihungsgrenze zur Sprache:

  • Der Beleihungswert benennt die Summe, welche die Bank im Falle einer Versteigerung oder Verkauf des Objektes erhalten würde. Er wird durch unterschiedliche Methoden ermittelt, das Sachwertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Vergleichswertverfahren.
  • Die Beleihungsgrenze ist praktisch ein Risikoabschlag, den die Bank als Risikominimierung ermittelt, indem sie ihn nach bestimmten Faktoren einschätzt. Der Risikoabschlag wird vom Beleihungswert abgezogen und ergibt die Beleihungsgrenze.

Die Beleihungsgrenze ist wie zu vermuten, der Höchstbetrag, den die Bank als Kreditsumme gewähren würde. Üblicherweise werden bei Hypothekendarlehen 60-65% in Ansatz gebracht, bei Lebensversicherungen etwas weniger und bei Sparkassen, Volks-, Raiffeisen- oder Geschäftsbanken deutlich mehr. Die Beleihungsgrenze spielt vor allem bei der Hypothek, die beim Kauf eines Hauses eingetragen wird, eine große Rolle. Bei 1a-Hypotheken liegt die Darlehenshöhe unter der Beleihungsgrenze, bei 1b-Hypothekendarlehen liegt sie darüber.

Eine Hypothek aufnehmen auf abbezahltes Haus ist vorteilhafter

Möchte man sein Haus beleihen, sollte es möglichst schuldenfrei sein. Damit wird bereits die Beschaffung des Kredites viel einfacher, weil es mehr Banken gibt, die zustimmen würden. Unbedingte Voraussetzung ist es jedoch nicht. In diesem Fall ist es vorteilhaft, die gleiche Bank für den neuen Kredit zu wählen, die auch das erste Darlehen ausgezahlt hat. Je höher das Darlehen und je niedriger die Restschuld ist, umso mehr Angebote sollte man vergleichen.

Da in den meisten Fällen der Eigentümer eines abbezahlten Hauses im Rentenalter ist, kann es vorkommen, dass eine Bank die Bewilligung eines neuen Kredits aus Altersgründen ablehnt. Hier sollte der Senior jedoch unbedingt auch auf seine finanziellen Verhältnisse aufmerksam machen. Oftmals liegen in diesem Alter keine weiteren Verpflichtungen mehr vor und mehr als eine sichere Rente kann man fast nicht mehr vorlegen.

Nicht immer ist die Kapitalbeschaffung über eine Umkehrfinanzierung die beste Lösung. Da die Erteilung und die Absicherung eines solchen Kredites mit dem gleichen Aufwand verbunden sind, wie bei der erstmaligen Hypothekenaufnahme, wäre als Alternative ein normaler Ratenkredit zu überdenken. Alleine schon die fehlende Grundbucheintragung wird Kosten sparen. Liegt der gewünschte Kredit unter 50.000 € sollte man überlegen, ob diese Alternative nicht die bessere Wahl wäre. Bei der gleichen Bank oder bei einer anderen Bank? Auch das kann ein Vergleichsrechner mit wenigen Schritten herausfinden.