Minihaus bauen – Kosten und Preise

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Wer gewöhnliche Einfamilienhäuser für überdimensioniert hält, aber im Vergleich zur Mietwohnung dennoch mehr Privatsphäre sucht, wird womöglich bei einem Minihaus fündig. Der Trend zum Tiny House ist auch auf Deutschland übergeschwappt und die kleinere Wohnfläche für Interessenten kein Problem. Welche Kosten der Bau eines Minihauses verschlingt und wie Sie die Preise mit Ihrem Budget vereinbaren können, erfahren Sie hier.

Was gilt als Minihaus?

Ob ein Minihaus und ein Tiny House die gleiche Immobilie umfassen, ist umstritten. Für manche gilt ein Tiny House bis zu einer Größe 50 Quadratmetern, während ein Minihaus bis zu 100 Quadratmeter umfasst. In der Praxis werden die Bezeichnungen jedoch häufig austauschbar verwendet. Deshalb sind immer die jeweilige Größe und die gewünschte Wohnfläche anzugeben, wenn Sie den Bau eines Minihauses planen.

Was sind die Vorteile eines Minihauses?

Vielfach fällt die Wahl auf den Bau eines Minihauses aus finanziellen Gründen. Die Preise für Einfamilienhäuser sind gerade in größeren Städten kaum noch bezahlbar. Vor allem mit deutlich gestiegenen Bauzinsen lassen sich mehrere Hunderttausend Euro für Grundstück und Haus nur mit hohen Gehältern zuverlässig finanzieren. Ein Tiny House bietet die Möglichkeit, ohne störende Nachbarn und Lärm zu wohnen und sich nicht jahrzehntelang zu verschulden. Selbst bei teuren Fertig-Minihäusern liegen die Kosten deutlich unter Einfamilienhäusern mit größerer Wohnfläche.

Ein weiterer Ansatz für den Bau eines Tiny Houses ist das minimalistische Wohnen, um sich nur auf die wichtigen Dinge zu beschränken. Die geringere Wohnfläche eines Minihauses sorgt dafür, dass Unordnung oder der Kauf von Dingen, die man eigentlich nicht braucht, keine Chance hat. Für Minimalisten sind die kleinen Immobilien dadurch sehr attraktiv.

Wann lohnt sich ein Tiny House?

tiny house

Zuerst sollten Sie überprüfen, an welchen Orten Sie überhaupt ein Tiny House bauen dürfen. In vielen Bebauungsplänen sind Minihäuser gar nicht oder nur mit deutlichen Einschränkungen erlaubt. Dies begrenzt bereits die Möglichkeiten, ein Tiny House statt einem ausgewachsenen Einfamilienhaus zu bauen.

Der Bau eines Minihauses lohnt sich, wenn Sie wenig Wohnraum benötigen und explizit für ein oder zwei Personen planen. In diesem Fall sind die zusätzlichen Räume eines größeren Hauses unnötig und verursachen nur höhere Kosten. Wer einen späteren Anbau für das Minihaus beabsichtigt, sollte dies schon bei der Planung berücksichtigen. Eine Erweiterung der Tiny Houses ist in vielen Fällen nur schwer möglich und kann durch hohe Kosten unrentabel sein. Überlegen Sie deshalb bereits im Voraus, ob die Wohnfläche dauerhaft genügt oder bei Familienzuwachs eine Erweiterung erforderlich wird.

Was kostet es, ein Minihaus zu bauen?

Die Kosten für ein Tiny House richten sich nach vielen Faktoren, sodass es auch bei den Mini-Immobilien deutliche Preisschwankungen gibt. Für Container-Häuser oder ein Tiny House aus Holz auf Rädern sind bei großem Eigenanteil oder Bausätzen Preise von 5.000 bis 20.000 Euro möglich, die deutlich unter den Kosten für normale Immobilien liegen. Nach oben sind den Kosten für ein Minihaus jedoch kaum Grenzen gesetzt, sodass für luxuriöse Ausstattungen in sehr guter Lage Preise von 200.000 Euro oder mehr möglich sind.

Kosten, um ein Minihaus zu bauen:

Kosten für ein Minihaus (ohne Grundstück) Pro Quadratmeter 20 m² Wohnfläche 50 m² Wohnfläche
Bausatz oder Bau in Eigenarbeit Ab 250 € Ab 5.000 €  Ab 12.500 €
Fertighaus Ab 1.250 € Ab 25.000 € Ab 62.500 €
Massivhaus Ab 4.000 € Ab 80.000 € Ab 100.000 €

 

Welche Faktoren beeinflussen die Preise für ein Minihaus?

Die Preise, um ein Minihaus zu bauen, werden vor allem von den folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Lage des Grundstücks
  • Größe des Minihauses
  • Geplante Bauweise
  • Eigenanteil bei Arbeiten

Durch die Anpassung der jeweiligen Kriterien an Ihr Budget können Sie die Kosten in vielen Fällen drücken.

Lage des Grundstücks

Wer ein Minihaus bauen möchte, das fest auf dem Grundstück sitzt, muss die entsprechenden Quadratmeterpreise vor Ort beachten. Bei einem Bau in der Nähe von Hamburg, München oder Berlin wird der Preis für das Grundstück in vielen Fällen die Kosten für das Tiny House übersteigen. Günstiger sind Grundstücke abseits der Ballungsgebiete, bei denen Sie eine größere Fläche für Ihr Budget erhalten. Problematisch zeigen sich häufig die ausgewiesenen Baugebiete, sodass Sie auch für ein Minihaus unter Umständen ein Grundstück mit 400 Quadratmetern oder noch größerer Fläche kaufen müssen. Beim Grundstück sparen Sie in diesem Fall gegenüber einer normalen Immobilie kein Geld. Baugebiete, in denen die Errichtung eines Tiny Houses ausgeschrieben ist und bei denen kleinere Grundstücke angeboten werden, sind bisher erst in wenigen Gemeinden verfügbar.

Größe des Minihauses

Für die Kosten beim Bau eines Minihauses spielt ebenso eine Rolle, welche Wohnfläche gewünscht ist. Wie viel Wohnraum ein Tiny House letztendlich bieten soll, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Für Singles kann eine Immobilie mit bis zu 50 Quadratmetern genügen und Sie profitieren dennoch von zahlreichen Vorteilen gegenüber einer Mietwohnung. Paare oder kleine Familien werden hingegen ein Haus mit bis zu 100 Quadratmetern bevorzugen, damit genügend Platz für alle Bewohner bleibt.

Zu beachten ist bei den Kosten, dass die Preise bei größeren Minihäusern nicht proportional ansteigen. In manchen Punkten wird eine große Immobilie pro Quadratmeter günstiger und in anderen Bereichen pro Quadratmeter teurer. Planen Sie den Bau des Minihauses deshalb immer mit der gewünschten Wohnfläche, um ein realistisches Budget für das Projekt zu ermitteln.

Geplante Bauweise

Einen großen Unterschied bei den Kosten ergibt weiterhin die Bauweise des Minihauses. Für ein einfaches Holz- oder Container-Haus als Wohnsitz sind weniger Investitionen als für ein Tiny House in Massivbauweise erforderlich. Bei einem Haus auf Rädern können Sie zum Beispiel auf Baggerarbeiten oder die unterirdische Verlegung von Wasser und Strom verzichten. Solche Minihäuser werden in Deutschland von Gemeinden allerdings in der Regel nicht erlaubt.

Eigenanteil bei Arbeiten

Wenn Sie handwerkliches Geschick bzw. Erfahrung im Hausbau besitzen, lassen sich bei der Errichtung des Tiny Houses hohe Summen sparen. Vor allem kleinere Minihäuser aus Holz oder aus Containern können auf Wunsch fast komplett in Eigenregie gebaut werden. Realisierbar ist dies jedoch nur für wenige Bauherren, da die handwerkliche Erfahrung oder nötige Zeit fehlt. Geld können Sie mit einem Eigenanteil bei Arbeiten dennoch sparen, wenn Sie ein Minihaus bauen. Unter anderem das Streichen von Wänden oder das Verlegen von Böden ist mit der Hilfe von Freunden und Verwandten selbst mit wenig DIY-Erfahrung möglich. Gerade bei Gebäuden, die aus finanziellen Gründen als Tiny House geplant sind, können Sie dadurch das Budget entlasten.