Um das verbrauchte Wasser aus dem Haus leiten zu können, ist es nicht nur notwendig, dass die Leitungen durch das Haus, sondern auch im Freien verlegt werden. Das Abwasserrohr verlegen im Erdreich ist mit einigen Besonderheiten verbunden. So ist stets die Dichtigkeit zu gewährleisten, was unter Umständen mit einem Austausch der Rohrleitung in Verbindung stehen kann.
Auf dem gesamten Grundstück, ob Haus oder Freigelände, ist der Besitzer hierfür verantwortlich. Die Arbeit, die mit dem Abwasserrohr verlegen im Erdreich in Zusammenhang steht, kann mit den entsprechenden Kenntnissen selbst übernommen oder an eine Fachfirma weitergegeben werden.
Warum ist das Abwasserrohr im Erdreich zu verlegen?
Um vom Haus mit dem gesamten Abwasser zum öffentlichen Kanal oder zur eigenen Kläranlage zu gelangen, sind Abwasserleitungen im Erdreich zu verlegen. Dies gilt allerdings nicht nur beim Bau des Hauses oder Veränderungen bezüglich der Verwertung, sondern kann auch aufgrund von Defekten sein.
Besteht die Vermutung oder ist es sicher, dass das Kanalrohr undicht ist, lässt sich dies auf unterschiedliche Weise beheben. Vor allem Fachfirmen können auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen, die einem Laien nicht zur Verfügung stehen.
Worauf ist beim Verlegen des Abwasserrohrs zu denken?
Theoretisch sollte das Abwasserrohr verlegen im Erdreich für einen geübten Heimwerker kein Problem darstellen. Allerdings gibt es einige Punkte, die zu beachten sind, damit anschließend keine bösen Wunder zu erleben sind.
- Auswahl des Rohrs: HT Rohre (grau) sind ausschließlich für den Innenbereich, KG Rohre (orange) und KG 2000 Rohre (grün) sind für den Außenbereich geeignet. Diese unterscheiden sich in der Zusammensetzung und Dicke des Materials.
- Durchmesser: Innerhalb von Grundstücken müssen mindestens DN 100 und Hauptleitungen mindestens DN 150 haben. Es handelt sich dabei ausschließlich um den Mindestdurchmesser.
- Gefälle: Das Gefälle sollte gleichbleibend über die gesamte Länge 1 bis 2 Prozent betragen. Dadurch fließt das Abwasser ungehindert ab. Bei einem zu hohen Gefälle fließt Wasser ab und die Feststoffe bleiben hängen.
- Verlegetiefe: Die Vorschriften besagen, dass die Abwasserleitungen auf dem privaten Grundstück mindestens 80 bis 100 Zentimeter in der Erde versenkt sein müssen, bei Straßen liegt die Mindesttiefe bei 150 Zentimeter.
Mit einigen Tipps und Tricks lässt sich das Abwasserrohr in Eigenregie verlegen. Dies spart Geld, da sich die Kosten auf eventuelle Maschinen und die Materialien begrenzen. Für eine lange Lebensdauer ist eine sorgfältige Arbeitsweise notwendig.
Arbeitsweise beim Abwasserrohr verlegen im Erdreich
Bei einer Neuverlegung der Abwasserrohre ist die konkrete Richtung des Rohres zu bestimmen und entsprechend ein Graben zu erstellen. Dabei sollte die Mindesttiefe berücksichtigt werden. Ebenfalls ist auf die Anschlusstiefe zu achten. Die bei der Planung und Ausrichtung eine weitere Rolle spielt. Für einen festen Halt auf dem Boden, ist bei Bedarf die Grabensohle zu verdichten. Darauf kommt eine Sandschicht von 10 Zentimeter. Diese lässt sich in das richtige Gefälle bringen und ist mit keinen größeren Unebenheiten verbunden.
Das Abwasserrohr wird von der niedrigsten Stelle nach oben verlegt. Die Muffen sind entlang der Fließrichtung anzusetzen. Um den Fluss nicht zu beeinträchtigen, dürfen Bögen nur mit einem Winkel zwischen 15 und 45 Grad zum Einsatz kommen. Nach dem vollständigen Anschluss über die gesamte Länge ist der Graben mit Sand aufzufüllen. Als Richtwert gilt bis zu 30 Zentimeter unter die Erdoberfläche. Dieser ist wie die vielen dünnen Lagen Erdreich ausschließlich mit der Hand zu verdichten.
Welche Kosten entstehen beim Verlegen des Kanalrohrs?
Die Kosten sind sehr hoch und belaufen sich nicht nur auf die hohen Materialkosten, sondern ebenfalls auf die Arbeitszeit und den Aufwand, der bei diesen Arbeiten besteht. Fachfirmen machen oftmals vorab eine Dichtigkeitsprüfung, um sich ein Bild von der Notwendigkeit zu machen und zugleich die Stelle zu lokalisieren, was im Extremfall Kosten sparen kann.
Leistung | Kosten |
Schadensdokumentation mit Dichtheitsprüfung | 300 Euro |
Austauscharbeiten(Material und Zeit) | 550 bis 650 Euro pro Meter |
Funktionsprüfung | 750 Euro |
Die konkreten Kosten sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Diese wirken sich auf den Aufwand und somit die Arbeitszeit und notwendigen Maschinen aus. Die Bodenbeschaffenheit und die Tiefe der Rohre spielen ebenso eine Rolle, wie deren Durchmesser. Eventuelle Seitenkanäle sorgen für mehr Aufwand und höhere Anschaffungskosten.
Im Weiteren gibt es von Unternehmen zu Unternehmen Unterschiede, wenn es um die Preisgestaltung geht. Daher ist es bei einer längeren Strecke beim Abwasserrohr verlegen im Erdreich sinnvoll, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen.
Als freiberufliche Immobilienmaklerin und Redakteurin, habe ich eine Leidenschaft für alle Themen rund um Immobilien. Mein Team und ich legen großen Wert auf Vielfalt und Recherche. Deswegen stellen wir auf diesem Portal die besten Tipps und Tricks aus dem Immobilien-Markt für unsere Leser zusammen.