Ein 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital wird wegen seiner Höhe wahrscheinlich dazu verwendet, um einen Immobilienkauf zu finanzieren. Während in diesem Fall die Bank einen Gegenwert für den Kredit erhält, würde ein Konsumentenkredit in dieser Höhe ohne Eigenkapital und ohne Sicherheiten wahrscheinlich nicht bewilligt. Worauf ist zu achten, wenn die Aufnahme eines 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital geplant ist?
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250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital, dafür mit höheren Zinsen
Grundsätzlich ist Kredit auch ohne den Nachweis von Eigenkapital erhältlich. Hierbei handelt es sich um Konsumentenkredite, die auch Ratenkredite genannt werden. Die Bank wird bei Vorlage der erforderlichen Gehaltsnachweise und vor allem bei einer Schufa-Auskunft ohne negative Einträge den Kredit bewilligen, dafür jedoch möglicherweise höhere Zinsen verlangen. Ein 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital wird wegen seiner Höhe eher als Immobilienkredit denn als Konsumentenkredit beantragt. In diesem Fall sieht es die Bank jedoch lieber, wenn wie üblich rund 15-20% des Kaufpreises als Eigenkapital vorhanden sind.
Der Grund liegt darin, dass die Kaufnebenkosten, zu denen die Notarkosten, die Grunderwerbsteuer und eine evtl. Maklercourtage nicht zusätzlich vom Wert des Objektes abgedeckt sind. Die Bank spricht dann gerne von einer Vollfinanzierung oder einer 110%-Finanzierung und fasst damit die Kaufnebenkosten zur Kreditsumme hinzu. Möchte der Antragsteller diese Nebenkosten aus eigener Tasche zahlen, handelt es sich um eine 100%-Finanzierung, weil der gesamte Gegenwert der Immobilie finanziert wird.
Voraussetzungen für einen 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital
Kann der Kreditnehmer aus irgendeinem Grund seine Finanzierung nicht mehr bezahlen, wird die Bank das Haus verkaufen bzw. versteigern, um den Kredit zu tilgen. Um hier nicht in ein Risiko zu gehen, wird vor der Finanzierung durch einen Gutachter ein Wertgutachten für das zu finanzierende Objekt erstellt. Dabei werden das Grundstück sowie das Gebäude geschätzt. Der darin festgelegte Verkehrswert = Marktwert bei einem Verkauf. Im Gegensatz dazu steht der Sachwert der Immobilie, der besagt, wie teuer das Haus bei seiner Erstellung inklusive Grundstück und Nebenkosten war. Dass sich hieraus eine Differenz ergeben kann, ist offensichtlich, es sei denn, das Haus liegt in einer bevorzugten Lage und wird alleine deshalb schon über seinem Wert verkauft.
Nicht nur die Bank hat bei einem 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital ein Risiko zu tragen, sondern auch der Kreditnehmer. Sollte der Kredit nicht mehr zurückgezahlt werden können, muss es möglicherweise versteigert werden, wenn es nicht regulär verkauft werden kann. In einem solchen Fall wird in den meisten Fällen nicht der gleiche Betrag erzielt, den die Bank benötigt, um die Forderung zu löschen. Es droht dem Darlehensnehmer die Überschuldung und möglicherweise die Privatinsolvenz.
Um hier möglichst umsichtig vorzugehen, gibt es einige Kriterien, die erfüllt werden sollten. Zwar berechnet jede Bank ihr Risiko nach eigenen Grundsätzen, aber manche Kriterien können grundsätzlich berücksichtigt werden. Wenn der Kredit gemeinsam mit einem Partner aufgenommen wird, kann das Risiko einer Ablehnung ebenso gemindert werden, wie bei einer guten Bonität. Auch das Alter der Kreditnehmer und natürlich der Schufa-Score spielt eine wichtige Rolle. Das Netto-Haushaltseinkommen sollte in einem gesunden Verhältnis zur Kredithöhe und der monatlichen Rate stehen. Kreditnehmer mit einem unbefristeten Arbeitsverhältnis haben ebenfalls bessere Chancen als bei befristeten Arbeitsverträgen.
Eigenkapital oder Sparkapital beim 250.000 Euro Kredit ohne Eigenkapital nutzen?
Manche künftigen Hausbesitzer können es gar nicht abwarten, bis es endlich so weit ist und das ersehnte Haus gefunden wird. Wer so lange Sparkapital aufbaut, bis es so weit ist, steht bei der Finanzierung vor der Entscheidung, es als Eigenkapital zu verwenden oder lieber weiter als Sparkapital auf die hohe Kante legen.
Auch wenn sich die Zinsen für den Immobilienkredit langsam wieder nach oben bewegen, sind sie immer noch viel günstiger als vor 2007 und die monatliche Belastung kann durchaus geringer ausfallen als die Miete. Beim Einsatz von vorhandenem Eigenkapital könnten die Zinsen noch etwas günstiger ausfallen. Wer ein gutes Einkommen hat und das dauerhaft, wird darauf verzichten können und nimmt sein Eigenkapital, um es als Notgroschen anzulegen. Dass man mehrere tausend Euro nicht in den Wäscheschrank legt, versteht sich von selbst. Eine kurzzeitige und jederzeit verfügbare Geldanlage kann als Notgroschen für alle Fälle gewählt werden, sodass bei unvorhergesehenen Kosten schnell reagiert werden kann.
Wenn das Eigenkapital mit in die Finanzierung einfließt, wird der Zinssatz etwas günstiger ausfallen, dafür hat man aber keinen Notgroschen mehr zur Hand. Da aber die monatliche Belastung deutlich geringer ist, kann auf andere Weise für eine Rücklage gesorgt werden. Hierbei spielt immer auch die Laufzeit des Darlehens eine große Rolle. Wer es sich leisten kann, für 20 Jahre richtig viel abzubezahlen, ist dann schneller schuldenfrei als nach den üblichen 30 Jahren mit geringerer Abzahlung.
Ob man eine Vollfinanzierung oder eine 100%-Finanzierung anstrebt: Wenn der Zinssatz zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses besonders günstig ist, sollte der Tilgungssatz mindestens 3% betragen. In diesem Fall wird das Darlehen zum Schluss leichter abzahlbar, beispielsweise im Ruhestandsalter. Wer die günstigen Zinsen langfristig festschreiben lässt, kann sich auf entspannte Jahre der Rückzahlung freuen und wird nicht bei der nächsten Anschlussfinanzierung schlechte Karten haben.
Als freiberuflicher Redakteur, habe ich langjährige Erfahrungen im Bereich Immobilien. Mein Team und ich legen großen Wert auf Vielfalt und Recherche. Deswegen stellen wir auf diesem Portal die besten Tipps und Tricks aus dem Immobilien-Markt für unsere Leser zusammen.