Kühlschrank, Fernseher, Licht – alles aus und nichts geht mehr an. Doch in diesem Szenario handelt es sich nicht um einen Stromausfall. Der Strom wurde absichtlich abgestellt. Dass die Anbieter den Strom abstellen passiert gar nicht mal so selten. Allein im Jahr 2020 wurde in über 230.000 Haushalten der Strom abgestellt. Doch den Sperrungen stehen 4 Millionen Mahnungen gegenüber. Es führt also nicht jede Mahnung direkt und unabdingbar zur Abstellung des Stroms.
Warum wird der Strom gesperrt?
In den meisten Fällen hinken die Kunden mit den Zahlungen hinterher, was zu Mahnungen führt. Werden diese ignoriert oder die Rechnungen weiterhin nicht bezahlt, wehren sich die Anbieter. Das Mittel, das am besten wirkt, ist die Abstellung des Stromes. Doch in den meisten Fällen kann die Abschaltung verhindert werden. Bei einem Verzug ist es möglich, die Rechnungen noch zu bezahlen. Eine Rechnung zu vergessen ist in der Regel nicht weiter schlimm. Dann weißt der Anbieter lediglich darauf hin, dass die Rechnung noch offen ist.
Bevor der Anbieter den Strom überhaupt abstellen darf, muss er dem Kunden mindestens vier Wochen vorher Bescheid geben. Dieser Bescheid kann zusammen mit der Mahnung erfolgen. Drei Werktage vor der Abstellung muss der Kunde erneut benachrichtigt werden. Wenn er bis dahin nicht reagiert hat, kann der Anbieter den Strom abstellen.
Wann wird der Strom wieder angestellt?
Ist der Strom einmal abgestellt, muss das noch kein Weltuntergang sein. Wenn die Rechnungen beglichen werden, zögert der Anbieter normalerweise nicht und stellt den Strom wieder an. Grundsätzlich ist es also ratsam, so schnell wie möglich zu reagieren, um eine Sperrung zu verhindern oder eben wieder aufzuheben. Die Rechnung kann auf einen Schlag beglichen werden, doch das ist manchmal für einen Kunden auf die Schnelle nicht möglich. In diesem Fall lohnt es sich, beim Stromanbieter nachzufragen, ob man eine Ratenzahlung vereinbaren kann. Oft kann man einen Deal aushandeln, mit dem beide Seiten einverstanden sind.
Wenn sich ein Anbieter allerdings nicht auf eine Ratenzahlung einlässt, muss das Geld woanders besorgt werden. Ein Freunde und Familie sind hier wahrscheinlich die beste Option, ansonsten ist ein Darlehen vielleicht eine Option. Im Falle von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe kann vielleicht auch das Jobcenter mit einem Darlehen weiterhelfen.
Wie lange es zwischen Zahlungseingang und dem wieder Anstellen des Stromes dauert, ist abhängig vom Anbieter. Am besten fragt man direkt nach, wenn man Kontakt mit dem Anbieter aufnimmt und die Vereinbarung zur Rechnungsbegleichung trifft.
Bedenken sollte man außerdem, dass das Anstellen des Stromes oft auch nicht kostenlos ist. Sowohl dafür, wie auch für Mahnungen kann der Anbieter Gebühren erheben. Die Kosten für die Anstellung belaufen sich in der Regel zwischen 20 und 100 Euro.
Kann der Strom auch selbstständig wieder angestellt werden?
Grundsätzlich ist es durchaus möglich, den Strom selbst wieder anzustellen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass dies nach § 248 c im Strafgesetzbuch eine Straftat ist. Dies zählt als Entziehung elektrischer Energie und bereits der Versuch kann geahndet werden. Daher ist absolut davon abzuraten, den Strom selbst wieder anzustellen. Darüber hinaus werden bei einer Stromsperrung auch die Zähler gesperrt, die für die Aufhebung der Sperrung wieder freigegeben werden müssen. Die Zähler werden durch Plomben versiegelt. Eine Entfernung derselben würde als Siegelbruch gelten, welcher ebenfalls strafbar ist. Daher sollte der Strom immer vom Anbieter wieder freigegeben werden.
Eine Stromsperre lieber vermeiden als den Strom wieder anstellen zu müssen
Es ist also besser, die Stromsperre gleich zu vermeiden, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, überhaupt darüber nachdenken zu müssen, wie der Strom wieder angestellt wird. Deshalb sollte man auf Mahnungen nach Möglichkeiten sofort reagieren. Wenn Rechnungen nicht bezahlt werden können, kann man sich immerhin sofort an den Anbieter wenden und nach Möglichkeiten fragen, die Stromsperre auszusetzen. Eventuell lassen die Anbieter mit sich reden und eine spätere Nachzahlung vereinbaren, oder eine Ratenzahlung. Hier kannst du nach einem neuen Anbieter suchen:
Natürlich kann man solchen Situationen am besten entgehen, wenn man seine Finanzen im Blick hat und die wichtigsten Dinge zuerst bezahlt. Dazu gehören zum Beispiel Miete, Strom und Heizung. Darüber hinaus kann man sich auch beraten lassen. Die Verbraucherzentrale oder Schuldnerberatung sind dafür gute Ansprechpartner.
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